Der Obst- und Gartenbauverein Samerberg
lud zu seiner 127. Jahreshauptversammlung in den Gasthof Maurer ein.
Für mehrere Jahre war die JHV pandemiebedingt ausgefallen und die meisten Vereinsaktivitäten fanden in den vergangenen Jahren auf Sparflamme statt. Dennoch konnte man auf ein schönes Fest am 3. Oktober letzten Jahres zum Erntedankfest und dem 125-jährigen Vereinsjubiläum zurückschauen. Hier konnte auch die aufwendig erstellte Festschrift vorgestellt werden.
Ein zentrales Thema der Versammlung war der bayerische Streuobstpakt zur Erhaltung der Kulturlandschaft. Im Rahmen des Streuobstpakts soll der jetzige Bestand erhalten werden und zusätzlich 1 Mio. Streuobstbäume neu gepflanzt werden. Entscheidend für den Erfolg ist darüber hinaus die Steigerung der Wertschätzung in der Bevölkerung für den Streuobstanbau und die wertvollen Produkte, wie z.B. naturbelassenen Apfelsaft und Honig, die uns diese traditionelle Nutzungsform beschert. Im Rahmen dieses Streuobstpaktes können Vereine und Kommunen Obstbäume kostenlos erhalten und neu pflanzen. Der Obst- und Gartenbauverein hat im Rahmen dieses Projektes einen Förderantrag gestellt und bewilligt bekommen. Damit können Mitglieder des Vereins kostenlos einen Apel‑, Birn‑, Kirsch oder Zwetschgenbaum pflanzen. Der Verein plant damit die Pflanzung von 100 neuen Obstbäumen auf dem Samerberg.
In der Nähe des neuen Kindergartens wurden ferner 9 Obstbäume seitens der Gemeinde gepflanzt, die vom Pomologen Georg Loferer veredelt werden. Hier wird in einigen Jahren der Samerberger Pelzgarten entstehen. Man hofft hier auf eine Vermehrung der uralten Obstsorten.
Der Verein freute sich auch, die Gewinner des letztjährigen Blumenschmuck-Wettbewerbs bekannt geben zu können. Hier gewann Monika Huber vom Feichtnhof in Eßbaum den 1. Platz. Platz 2 belegte Irmi Wallner aus Duft, den 3. Platz teilten sich Marianne Stuffer, Siegharting und Maria Wallner aus Duft.
Im Jahr 2023 ist das neue Thema des Wettbewerbs das Gemüse. So lautet das Thema: Gemüse – meine große Liebe. Es dürfen sich alle Mitglieder mit einen schönen Gemüsegarten oder Hochbeet anmelden. Eine Jury vom Gartenbauverein Riedering wird die Gärten dann im Juli bewerten.
Für ihre langjährige Mitgliedschaft im Verein sollten im letzten Jahr für eine 50-jährige Mitgliedschaft „Gold mit Kranz“ eigentlich Therese Hofbauer aus Grainbach und Anton Huber aus Tal geehrt werden. Hier waren die Urkunden bereits geschrieben, konnten jedoch nicht mehr übergeben werden, da beide kurz zuvor verstarben. Das längste Mitglied im Verein ist Irmengard Stuffer vom Lamprecht aus Kohlgrub. Sie ist seit 1961 Mitglied und derzeit 62 Jahre im Obst- und Gartenbauverein. Seit 40 Jahren im Verein ist Georg Wagner aus Haus und Konrad Estermann aus Grainbach, die beide geehrt werden konnten.
Für dieses Jahr plant der Verein einen Vereinsausflug nach Landsberg am Lech und nach Rott zur Besichtigung zweier privater Naturgärten.
Bei den Neuwahlen des Vorstands des Vereins wurde der gesamte bisherige Vorstand ohne Gegenstimme erneut wiedergewählt. Hinzu gekommen als 4 Beisitzer ist Karo Lagler, als neue Jugendbeauftragte des Vereins.
Als Gast-Referent war Peter Gasteiger eingeladen, der einen überaus unterhaltsamen Vortrag zum Thema „Schnecke, des Gärtners größter Feind“ hielt.
In humorvoller Weise vermittelte der Referent Wissenswertes über die Biologie der Schnecken und Möglichkeiten der Bekämpfung. Die Förderung natürlicher Gegenspieler kann durch das Anlegen von Laub- oder Reisighaufen erfolgen. Hier halten sich Kröten und Igel versteckt und gehen nachts auf Schneckenjagd. Das Absammeln der Tiere ist zwar etwas mühsam, stellt aber bei feuchter Witterung und einsetzender Dunkelheit eine sehr effektive Art der Schneckenbekämpfung dar. Auch ein Schneckenzaun um ein besonders gefährdetes Beet leistet gute Dienste, hat aber seinen Preis. Abschließend wurden Bilder von den Vereinsaktivitäten der letzten Jahre gezeigt.