Am 09. April fand im Gasthof Maurer in Grainbach die 128. Jahreshauptversammlung des Obst- und Gartenbauvereins Samerberg statt. Zum 25. Mal begrüßte dabei erster Vorsitzender Simon Mayer die Versammlung. Stolz darf der Verein auf derzeit 340 Mitglieder blicken, allein 18 sind im letzten Jahr neu dazugekommen. Das Gartenjahr 2023 war hart. Die Obstbaumblüte war geprägt von wochenlangem Regen und kalten Temperaturen, sodass die Bienen nicht fliegen und bestäuben konnten. Was es an Obst, Gemüse und Gartenblumen dennoch bis in den Sommer geschafft hat, fiel letztendlich im Juli und August starken Sturmböen und schweren Hagelstürmen gänzlich zum Opfer.
Bananen auf dem Samerberg
Das ist kein Aprilscherz! Schuld ist wie so oft der Klimawandel. Seit ein paar Jahren ist sie im Kommen – die Indianer Banane – und sie gedeiht am Samerberg. Über den Verein können die Mitglieder jedes Jahr im Frühling und Herbst Obstbäume bestellen. Im Schnitt wurden jährlich ca. 100 Bäume bestellt. Der Obstbau ist am Samerberg eine absolute Domäne! So wurden bei der letzten Frühjahrsbestellung bereits 150 Bäume bestellt – ein absoluter Rekord in den letzten 25 Jahren.
Verein ist voll im Trend bei Jung und Alt
Kaum ein Verein verzeichnet einen solchen Mitgliederzuwachs wie der Obst- und Gartenbauverein Samerberg, so erster Bürgermeister Georg Huber. Die Jugendarbeit rückt dabei in den Mittelpunkt. Er beteuerte in seinem Grußwort die Wichtigkeit des Erlebens unserer Natur, damit unsere Kinder von klein auf das Reichtum vor unserer Haustüre sehen.
Die Jugendarbeit kommt hier nicht zu kurz! So gab es beispielsweise letztes Jahr ein großartiges Ferienprogramm mit dem Motto „Bunte Blütenküche“. Des Weiteren wurden für den Kindergarten und die KiTa am Samerberg zwei Hochbeete vom Verein gespendet. Für heuer ist eine tolle Pflanzkisten-Aktion geplant, bei der der Verein 40 Pflanzpakete für den Kindergarten und die Grundschule Samerberg organisiert hat und das ist noch lange nicht alles.
Auch sonst ist im Verein viel geboten. Am 16. Juni findet im Landkreis Rosenheim der Tag der offenen Gartentür statt. Am Samerberg öffnen drei Gärten ihre Tore: Monika Huber vom Feichtnhof in Eßbaum, Ralf Rüth mit seinem „Mellaland“ in Sonnbach, sowie Dr. Thomas Hörl aus Geisenkam.
Im Ortsteil Haus ist in Zusammenarbeit mit der Gemeinde der „Samerberger Pelzgarten“ entstanden. Über 30 verschiedene sehr seltene Obstsorten wurden auf die Obstbäume der Gemeinde aufgepfropft.
Am 06. August findet ein Ausflug zur Bayerischen Landesgartenschau in Kichheim bei München statt. Anmeldungen sind jederzeit bei der Firma Rieder in Törwang möglich.
Der Verein bietet außerdem das ganze Jahr eine Vielzahl von Kursen an. Genauere Infos gibt es auf der Homepage: www.ogv-samerberg.de
Ehrungen und Blumenschmuckprämierung 2023
Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurden Marianne Mangst aus Törwang und Dr. Georg Stuffer aus Geisenkam geehrt. Sie erhielten die Ehrennadel in Gold. Ebenfalls mit der goldenen Ehrennadel wurde Simon Mayer überrascht. Er wurde für 25 Jahre als erster Vorsitzender des Vereins geehrt. Ein Ende ist dabei noch lange nicht in Sicht.
Die Blumenschmuckprämierung 2023 stand unter dem Motto „Gemüse – Meine große Liebe“. Den ersten Preis erhielt Dr. Thomas Hörl aus Geisenkam, den zweiten Rang belegte Regina Stuffer aus Siegharting, gefolgt von Monika Huber aus Esbaum auf Rang drei. Die diesjährige Blumenschmuckprämierung steht unter dem Motto „Balkonblumen“. Die Anmeldeliste liegt ab Juli im Kaufhaus Willkommer in Törwang aus. Der Verein hofft wieder auf zahlreiche Teilnehmer.
Einer der Höhepunkte der Versammlung war der Vortrag des Kreisfachberaters für Gartenkultur und Landespflege, Daniel Richter, zum Thema „Hitze- und Trockenheitsverträgliche Pflanzen im Hausgarten“. Er verdeutlichte die Problematik der immer größer werdenden Belastung durch das vorherrschende Klima, sowie die zusätzlich künstliche Verschärfung durch immer mehr Bodenverdichtung und Versiegelung in unseren Gärten. Ein Erfolgsversprechen gibt es nicht, so Richter, jedoch konnte er mit einigen Tipps und Ratschlägen helfen. Wichtig sei in erster Linie eine standortgerechte Auswahl der Pflanzen in unseren Gärten.